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Die Kaktusblüte

Aufgeführt vom 25. August – 9. September 2006 im Theater Stadelhofen, Zürich

Die Autoren

Die Franzosen Pierre Barillet (*1923) und Jean-Pierre Grédy (*1920) gehören zu den erfolgreichsten Lustspiel-Autoren des französischen Kinos und haben seit ihrer ersten Zusammenarbeit 1951 für den Film Le Don d’Adèle rund dreissig Komödien und über ein Dutzend Drehbuchadaptionen und Theaterstücke geschrieben. Darunter so bekannte wie Le Chinois, Folle Amanda, Le Pont Japonais und Lily et Lily. Zu den grössten Erfolgen dieser fruchtbaren Verbindung zählen die Stücke Quarante Carats und Fleur de Cactus. Beide Werke hatten zuerst am Broadway Premiere und wurden anschliessend verfilmt. Die weibliche Hauptrolle in der Bühnenversion von Die Kaktusblüte spielte Lauren Bacall. Das Stück wurde jedoch erst in der Verfilmung von 1969 unter der Regie von Gene Sacks mit Ingrid Bergmann und Walther Matthau in den Hauptrollen ein internationaler Hit. Goldie Hawn erhielt für ihr Filmdebut 1970 sogar den Oscar und den Golden Globe verliehen. Ende der achtziger Jahre haben sich beide Autoren von der Bühne zurückgezogen.
Die Kaktusblüte wird aber noch immer regelmässig in der ganzen Welt aufgeführt. Das Stück hat Dank seiner Flower Power bis heute nichts von seinem Charme verloren, egal ob es in New York, Paris oder in Hamburg spielt.

Das Stück

Hamburg, Ende der Sechziger Jahre: Conny Schulze ist überzeugt davon, dass ihr um einige Jahre älterer Liebhaber Wolfgang Janssen seine Ehefrau nur wegen der gemeinsamen Kinder nicht verlassen will. Verzweifelt versucht sie sich das Leben zu nehmen, doch in letzter Sekunde rettet ihr Nachbar Igor sie vor einer Gasvergiftung.
Als Igor bei Wolfgang in der Zahnarztpraxis anruft, hat dieser aber bereits Connys Abschiedsbrief erhalten. Er lässt alles – einschliesslich seiner Patienten – stehen und eilt zu ihrer Wohnung.
Gerührt darüber, dass sich Conny aus Liebe zu ihm das Leben nehmen wollte, macht er ihr einen spontanen Heiratsantrag und verspricht, sich von seiner Frau so schnell wie möglich scheiden zu lassen. Conny sagt ja, aber nur unter der Bedingung, Wolfgangs Frau kennen zu lernen. Sie will sich vergewissern, dass diese gut versorgt und mit der Scheidung einverstanden ist.
Damit beginnen die Probleme des eingefleischten Junggesellen erst so richtig, hat er doch gar keine Ehefrau und erst recht keine Kinder. Eine Lüge führt zur nächsten, bis sich der erfolgreiche Zahnarzt in einem immer grösser werdenden Netz aus Widersprüchen verstrickt hat. Wolfgang muss nun schnell eine Frau finden und bittet seine Sprechstundenhilfe Ute Hoppenstedt, die Rolle zu übernehmen. Seit bald zehn Jahren führt sie Wolfgangs Praxis mit kompetenter Hand. Unbeeindruckt von hysterischen und anzüglichen Patienten kümmert sie sich nicht nur um die medizinischen Belange, sondern auch um das Mittagessen, die Hemden und Alltagsbesorgungen des Doktors. Dass dieser seine Freiheit bislang in vollen Zügen ausgenutzt hat und sie «all den gutaussehenden Patientinnen» keine Rechnung schicken durfte, hat Ute, die Wolfgang heimlich liebt, nie wirklich gestört. Dass der Doktor sie immer wie einen guten Freund behandelte, genauso wenig. Aber dass sie nun seine Frau spielen soll, ist doch etwas viel verlangt…

Personen

Conny Schulze (Heidi Thommen)
Igor Talek (Lukas Schönenberger)
Ute Hoppenstedt (Sonja Wenger)
Therese von Oertzen (Cinzia Sartorio)
Wolfgang Janssen (Andreas Keller)
Norbert Kruse (Frank Metzner)
Arturo Sanchez (Curdin Sommerau)

Staff

Regie & Inszenierung: Tom Egli
Technik: Martin Fehr
Stückbearbeitung: Nicole Gallo, Sonja Wenger
Bühnenbild: Tom Egli, Corina Hausherr Wildermuth, Michael Euringer
Kostüme: Michael Euringer
Requisten: Frank Metzner
Souffleuse & Group Support: Carolina Sigg
Sprach-Coaching: Nicole Gallo
Koordination: Cinzia Sartorio, Andreas Keller
Reservationen: Curdin Sommerau
Kasse: Rahel Haldimann
PR & Presse: Cinzia Sartorio, Sonja Wenger
Text: Sonja Wenger, Thomas Stein
Artwork: Dominik Schoch, Nina Hofstetter, By Heart

Rechte: Gerhard Pegler Verlag, München